Einführung und Hintergrund von Dr. Rainer Johannes Clement

Dr. Rainer Johannes Clement ist ein renommierter Medizinphysiker, Wissenschaftler und Gesundheitspraktiker. Seit seinem Abschluss als Diplom-Physiker im Jahr 2005 widmet er sich der medizinischen Physik, insbesondere im Bereich der Strahlentherapie. 2021 habilitierte er sich an der Universität Zürich und erforscht intensiv den Tumorstoffwechsel und wie dieser durch Ernährung und Lebensstil beeinflusst werden kann. Zudem ist er ein Verfechter der Paleo- und ketogenen Ernährung, nach deren Prinzipien er seit 2008 lebt. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit betreibt er Triathlon und Gewichtheben, was seine ganzheitliche Sicht auf Gesundheit und Lebensführung unterstreicht.

Mangelnde Prävention und aktuelle Krebstherapien

Dr. Clement betont, dass die Prävention von entscheidender Bedeutung ist, um die Entstehung von Krebs zu verhindern. Obwohl es immer mehr Behandlungsmöglichkeiten gibt, bleibt der langfristige Erfolg oft aus, was seiner Meinung nach auf das Fehlen präventiver Maßnahmen zurückzuführen ist. Viele Krebsfälle könnten durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden. Er lobt die Fortschritte in der Krebstherapie, da viele Patienten mittlerweile jahrelang krebsfrei bleiben können. Allerdings stellt er auch fest, dass Therapien oft nicht die zugrundeliegende Ursache von Krebs adressieren. Statt auf genetische Mutationen, die in den Krebszellen auftreten, verweist Clement auf die Schädigung der Mitochondrien als primäre Ursache der Krebserkrankung.

Die Rolle von Mitochondrien und alternativen Stoffwechselwegen

Dr. Clement erklärt, dass Mitochondrien, die als Kraftwerke der Zellen fungieren, bei Schädigungen der Zelle zwei Möglichkeiten bieten: Entweder stirbt die Zelle aufgrund von Energiemangel, oder sie aktiviert einen alternativen Stoffwechselweg, die Glykolyse. Diese ermöglicht den Krebszellen, selbst in sauerstoffarmen Umgebungen zu überleben und zu wachsen, was eine ihrer aggressiven Eigenschaften ausmacht. Dies unterstreicht die Bedeutung, die Mitochondrien zu schützen und Kohlenhydrate zu reduzieren, da Zucker das Wachstum von Krebszellen fördert.

Ernährung und Krebs: Kohlenhydrate als Brennstoff für Krebszellen

Ein hoher Konsum von einfachen Kohlenhydraten wie Zucker und Weißmehl spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung und dem Wachstum von Krebs. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel fördert stille Entzündungen, die wiederum das Tumorwachstum anregen. Dr. Clement betont, dass Krebszellen in jedem Menschen täglich entstehen können, aber ein gut funktionierendes Immunsystem normalerweise in der Lage ist, diese abzutöten. Wenn jedoch die Mitochondrien geschädigt und der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht sind, erhöht sich das Risiko, dass sich Zellen in Tumorzellen verwandeln.

Der „artgerechte“ Lebensstil als Schlüssel zur Krebsprävention

Dr. Clement beschreibt einen „artgerechten Lebensstil“ als Lösung, um Krebs vorzubeugen. Dieser Lebensstil, der sich an der menschlichen Evolution orientiert, umfasst eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten, regelmäßige Bewegung und ein ausgewogenes soziales Umfeld. Im Gegensatz zu den heutigen stressreichen Lebensbedingungen lebten unsere Vorfahren in kleinen Gemeinschaften, wo jeder eine bedeutende Rolle spielte. Heutzutage führen psychosoziale Faktoren wie chronischer Stress und das Fehlen eines Lebenssinns dazu, dass das Immunsystem geschwächt und das Krebsrisiko erhöht wird.

Die Bedeutung von Bewegung für Prävention und Therapie

Bewegung ist ein zentrales Element in der Prävention und Behandlung von Krebs. Durch regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining werden geschädigte Mitochondrien ausgesondert und durch gesunde ersetzt. Bewegung hält den Blutzuckerspiegel niedrig und verringert das Krebswachstum, indem der Körper Zucker effizienter verbrennt. Ein trainierter Muskel hat dabei sogar Vorrang vor Tumorzellen und verbrennt Zucker, bevor Krebszellen ihn für ihr Wachstum nutzen können.

Ketogene Ernährung zur Krebsbehandlung

Die ketogene Ernährung, bei der Kohlenhydrate stark reduziert und Fette als Hauptenergielieferant genutzt werden, kann Krebszellen den Zugang zu Zucker entziehen und sie dadurch schwächen. Ketonkörper, die während des Fastens oder durch die ketogene Ernährung produziert werden, haben nicht nur entzündungshemmende, sondern auch tumorhemmende Eigenschaften. Dr. Clement empfiehlt diese Ernährungsform besonders für krebskranke Patienten, da sie den Muskelabbau verlangsamt und das allgemeine Wohlbefinden während der Therapie fördert. Studien zeigen, dass Patienten, die sich ketogen ernähren, oft besser auf Chemo- und Strahlentherapie ansprechen.

Synergie von Schulmedizin und komplementären Ansätzen

Dr. Clement setzt auf eine Kombination von schulmedizinischen Krebstherapien wie Strahlen- oder Chemotherapie und komplementären Ansätzen wie der ketogenen Ernährung. Diese Kombination verstärkt die tumorhemmenden Effekte und erhöht die Überlebenschancen. Er betont, dass es in der Krebsbehandlung nicht nur um die Bekämpfung des Tumors geht, sondern auch um die Stärkung des gesamten Körpers durch Ernährung und Lebensstiländerungen.

Hyperbare Sauerstofftherapie als ergänzende Maßnahme

Eine weitere spannende Methode ist die hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT), bei der Patienten in einer Druckkammer reinem Sauerstoff ausgesetzt werden. Diese Therapie erhöht den Sauerstoffgehalt im Gewebe und kann dadurch das Tumorwachstum hemmen, insbesondere in Kombination mit schulmedizinischen Behandlungen. Dr. Clement hebt hervor, dass diese Therapie in Tiermodellen vielversprechende Ergebnisse zeigt und auch bei Menschen eingesetzt wird, um Wunden nach Strahlentherapie schneller zu heilen. Patienten können durch den erhöhten Sauerstoffdruck auch die Heilung neurologischer Schäden unterstützen.

Fazit und abschließende Gedanken

Dr. Clement rät jedem, sich intensiv mit der eigenen Gesundheit auseinanderzusetzen und einen „artgerechten Lebensstil“ zu pflegen. Dazu gehören eine ausgewogene, kohlenhydratarme Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion. Er sieht die Mitochondrien als zentralen Schlüssel zur Gesundheit und betont, wie wichtig es ist, diese durch die richtige Lebensweise zu unterstützen. Die Kombination von schulmedizinischen Behandlungen mit komplementären Ansätzen wie der ketogenen Ernährung und der hyperbaren Sauerstofftherapie bietet Patienten neue Möglichkeiten, ihre Gesundheit zu stärken und gegen Krebs vorzugehen.

Dr. Clement ermutigt Menschen, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und sich sowohl auf schulmedizinische als auch auf komplementäre Therapien zu stützen, um den Kampf gegen Krebs zu gewinnen.

 

Ketogener Ernährungsplan

Tag 1

  • Frühstück: 3 Rühreier mit Speck und Avocado
  • Mittagessen: Caesar-Salat mit Hähnchenbrust, Parmesan und zuckerfreiem Dressing
  • Abendessen: Gegrilltes Lachsfilet mit gedünstetem Brokkoli und Butter
  • Snack: Handvoll Macadamia-Nüsse

Tag 2

  • Frühstück: Keto-Pfannkuchen (aus Mandelmehl) mit etwas Sahne und Beeren
  • Mittagessen: Salat aus Thunfisch, Eiern, Gurken und Mayo
  • Abendessen: Gegrilltes Steak mit Zucchini und einem Löffel Kräuterbutter
  • Snack: Käsewürfel und ein paar Oliven

Tag 3

  • Frühstück: 2 gekochte Eier mit Avocado und einem Löffel Olivenöl
  • Mittagessen: Zucchini-Nudeln mit Pesto und Hähnchenstreifen
  • Abendessen: Gebratener Kabeljau mit Blumenkohlpüree (Blumenkohl mit Butter pürieren)
  • Snack: Ein paar Mandeln oder Walnüsse

Tag 4

  • Frühstück: Griechischer Joghurt (ungesüßt, fettreich) mit Leinsamen und ein paar Beeren
  • Mittagessen: Salat mit Rucola, Feta, Oliven, Avocado und Olivenöl
  • Abendessen: Gebratenes Schweinefilet mit Spargel und einer Sauce aus Sahne und Butter
  • Snack: Gurkensticks mit Frischkäse-Dip

Tag 5

  • Frühstück: Omelett mit Käse, Champignons und Spinat
  • Mittagessen: Putenbrust mit Avocado-Salat (Tomaten, Gurken, Olivenöl)
  • Abendessen: Gegrilltes Hähnchen mit Blumenkohlreis (geriebener Blumenkohl, in Butter angebraten)
  • Snack: Einige Paranüsse

Tag 6

  • Frühstück: Keto-Chia-Pudding (Chia-Samen in Mandelmilch, mit Vanille und Stevia gesüßt)
  • Mittagessen: Rindfleischsalat mit Rucola, Avocado und Olivenöl
  • Abendessen: Gebratener Lachs mit Rahmspinat
  • Snack: Handvoll Mandeln

Tag 7

  • Frühstück: Keto-Smoothie (Kokosmilch, Avocado, Spinat, Stevia)
  • Mittagessen: Gebackener Ziegenkäse auf gemischtem Salat (Gurken, Paprika, Tomaten, Oliven)
  • Abendessen: Rinderhackfleischpfanne mit Zucchini und Käse überbacken
  • Snack: Käse-Chips (Käse in Scheiben backen, bis er knusprig ist)

Tipps

  • Flüssigkeit: Trinke ausreichend Wasser und füge Elektrolyte hinzu (Salz, Magnesium, Kalium), da der Körper mehr Flüssigkeit und Elektrolyte verliert.
  • Fette: Nutze gesunde Fette wie Olivenöl, Avocadoöl, Kokosöl und Butter.
  • Variationen: Tausche bei Bedarf Zutaten aus – du kannst zum Beispiel Blumenkohl statt Reis verwenden oder Fleischsorten variieren.